AKUnale 2015

Die Abkürzung AKU steht für Art & Kultur und so freut sich die AKUgruppe in diesem Jahr ganz besonders, dem Publikum Vertreter einer in der herkömmlichen Kunstszene (noch) kaum beachteten „Subkultur“ vorstellen zu dürfen. Zu Gast sein werden die Tätowierer eines der renommiertesten und größten Tattoostudios in Mitteleuropa. Wer hätte das gedacht; die Künstlergruppe kommt aus Gleisdorf.


Brücken bauen aus buntem Obstsalat (Pressetext, der es so leider nicht zur Veröffentlichung geschafft hat - Vogelt hat sich aber sehr bemüht...)

 

 

Die AKUgruppe und die Stadtgemeinde Weiz laden auch heuer wieder zur AKUnale in der Galerie des Kunsthauses. Zum 6. Mal veranstaltet, avancierte die AKUnale mittlerweile zum beliebten und gut besuchten Fixpunkt der Weizer Kulturveranstaltungen.


Künstler aus Weiz und Umgebung präsentieren am 29. Mai 2015 ab 19.00 Uhr ihre Werke, die bis 7. Juni besichtigt werden können. Öffnungszeiten: Mo-Fr von 15.00-18.00 und Samstag von 9.00-12.00 Uhr.

 

Die Abkürzung AKU steht für Art & Kultur und so freut sich die AKUgruppe in diesem Jahr ganz besonders, dem Publikum Vertreter einer in der herkömmlichen Kunstszene (noch) kaum beachteten „Subkultur“ vorstellen zu dürfen. Zu Gast sein werden die Tätowierer eines der renommiertesten und größten Tattoostudios in Mitteleuropa. Wer hätte das gedacht; die Künstlergruppe kommt aus Gleisdorf.

 

Was früher die alten Meister der Kuppelfreskenmalerei waren, sind heute die Tätowierer. Übertrieben? Nein. Wer fähig ist, einem lebenden Objekt ein mehr als nur brauchbares Portrait auf die keinesfalls ebene Fläche eines Oberarms unter die Haut zu hämmern, der versteht definitiv sein Handwerk.
Bei den Tattoo-Artists aus Gleisdorf handelt es sich um hochprofessionelle Berufskünstler, die Haut als Bildträger verwenden; bekannt in der Szene in ganz Europa. Nicht um sonst wartet man bei den Herrschaften Monate auf einen Termin.  
Alternativ zur Haut werden von ihnen auf einzigartige Weise aber auch Leinwände mit Öl- und Acrylfarben, Motorradhelme oder –Tanks mit Airbrush oder Hauswände mit Spraydosen bearbeitet. Eine Auswahl an Bildern wird bei der AKUnale zu sehen sein.

 

So darf sich der Besucher auf eine so noch nie da gewesene und im wahrsten Sinne des Wortes bunte Mischung freuen. Ausgestellt werden Gemälde, Keramikarbeiten, Skulpturen, Grafiken (???), Schmuck (???) und Plastiken.

 

Aber kann das gut gehen? Können so unterschiedliche Stilrichtungen, Farben, Formen und Materialien in einer Ausstellung ko-existieren?

 

Kunst, geschaffen von so mannigfaltigen Künstlern, als würden sie von unterschiedlichen Planeten stammen; ist es möglich, dass hieraus ein großes Ganzes entsteht? Die Antwort lautet Ja. Allerdings mit Einschränkungen. Man sollte anzuerkennen bereit sein, dass jeder einzelne Kunstschaffende eine Nische auf seine ganz eigen-artige Weise besetzt. Und der Besucher sollte ferner von vornherein die Un-Möglichkeit akzeptieren, be- und verurteilende Vergleiche zwischen den einzelnen Exponaten anzustellen.

Würde man ein den Augen schmeichelndes Aquarell einer Eva Watzl mit dem farblichen Overkill der Graffity-Art von Sebo oder ein ebenfalls quietschbuntes fotorealistisches Portrait eines Mario Posch mit Christine Meierhofers Ikonenmalerei vergleichen wollen, wäre das, als würde man den unterschiedlichen Geschmack von Äpfeln, Bananen, Papayas und Granatäpfeln kritisieren; die Tatsache ignorierend, dass es sich hierbei um das wohl geilste Konglomerat an Geschmacksrichtungen seit Erfindung des Obstsalats handelt.

Apropos Kulinarik: für das leibliche Wohl der Gäste ist gesorgt. Als besonderes Zuckerl wird eine Kunsttombola kredenzt, deren Preise von den mitwirkenden Künstlern gestiftet werden.

Eines dürfte schon jetzt klar sein: Diese Ausstellung ist mutig. Sie verlässt die sicheren Pfade des Althergebrachten. Die Auswahl der teilnehmenden Künstler lädt alteingesessene Kunstinteressierte ein, sich auf ein ihnen möglicher Weise völlig unbekanntes Terrain einzulassen und der eine oder andere wird überrascht sein von der Qualität und der stilistischen Umsetzung der Arbeiten aus Gleisdorf. Mit Sicherheit wird sich das eine oder andere Auge beim Anblick schrecklich schön morbider Motive einfach festsaugen.

Sicher wecken die Tattooisten das Interesse eines völlig anderen Publikums, welches sich freiwillig wohl eher selten in eine Galerie verirrt. Hier entdeckt vielleicht jemand seinen Faible für eher klassisch gehaltener Malerei, Skulpturen und Plastiken. Kurz: an einer etwas subtileren und definitiv leiseren Herangehensweise an die künstlerische Gestaltung.

Die heurige AKUnale wird ein buntes Ereignis mit bunter Kunst, bunten Künstlern und einem bunten Kunstfest inklusive bunter Musik, das anschließend im Kunsthausviertel in Weiz statt findet.
 
Wir bauen also Brücken aus buntem Obstsalat. Bloß Pflaumen werden keine dabei sein.


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